Mit dem von der Wissenschaftspreis der Gisela und Erwin Sick Stiftung werden sowohl grundlagenorientierte als auch anwendungsorientierte Arbeiten ausgezeichnet, die dem KCIST-Forschungsbereich zugeordnet werden können. Der Preis für die beste Dissertation ist mit 7.000 € dotiert, die beste Abschussarbeit mit 3.000 €. Beide Preise werden jährlich von KCIST in Kooperation mit der KIT-Stiftung vergeben.
Wir sind stolz darauf, die diesjährigen Gewinner des Wissenschaftspreises bekannt zu geben. Diesmal teilten sich zwei Gewinner den Preis für die beste Abschlussarbeit 2019:
Beste Dissertation 2019 | Dr. Tobias Harter | "Wireless Terahertz Communications: Optoelectronic Devices and Signal Processing" |
Beste Abschlussarbeit 2019 | Tobias Röddiger | "Exploring the Wearability and Design of a Fully-Integrated Sleep Tracker" |
Beste Abschlussarbeit 2019 | Benedikt Wagner | "Constructing Blind Signature Schemes" |
Wir gratulieren den Gewinnern ganz herzlich und bedanken uns bei allen anderen für die Teilnahme!
Über die Gewinner und ihre Arbeiten
Dr. Tobias Harter, Dissertation "Wireless Terahertz Communications: Optoelectronic Devices and Signal Processing", Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Hauptreferent: Prof. Christian Koos, Institut für Photonik und Quantenelektronik.
Kurze Zusammenfassung:
Bislang werden Drahtlosnetzwerke im unteren Gigahertzbereich betrieben und sind damit in ihrer Bandbreite begrenzt. Die Verwendung von Trägerfrequenzen im Terahertz (THz) Bereich zwischen 0,1 THz und 1 THz (T-Wellen) kann die derzeitigen Übertragungsraten in zukünftigen Mobilfunknetzen bedeutend erhöhen. In der Arbeit werden unterschiedliche Ansätze diskutiert, mit denen sich die Leistungsfähigkeit von T-Wellen-Systemen erhöhen lässt. Dies umfasst sowohl neuartige Bauteil-Technologien für Sende- und Empfangssysteme als auch neuartige Signalverarbeitungstechniken und Systemkonzepte. Eine Reihe von Experimenten haben gezeigt, dass die in der Arbeit von Herrn Dr. Harter erarbeiteten Ansätze es ermöglichen, die Leistungsfähigkeit von Drahtlosnetzwerken um ein Vielfaches zu steigern, und lassen sich außerdem auf andere Anwendungsgebiete, wie beispielsweise die THz-Spektroskopie, übertragen.
Tobias Röddiger, Masterarbeit "Exploring the Wearability and Design of a Fully-Integrated Sleep Tracker", Fakultät für Informatik, Hauptreferent: Prof. Michael Beigl, Institut für Telematik - Systeme des Pervasiven Rechnens.
Kurze Zusammenfassung:
Mit einer ständig wachsenden geriatrischen Bevölkerung und modernen Lebensumständen stellt die zunehmende Verbreitung von Schlafstörungen eine ernste Bedrohung für die Gesellschaft dar. Spezialisierte Schlaflabore können derzeit das gesamte Spektrum der Schlafkrankheiten nicht umfassend für eine breite Masse diagnostizieren und behandeln. Ziel dieser Arbeit war, die Tragbarkeit und das Design eines vollintegrierten Schlaftrackers zu untersuchen, um eine detaillierte und komfortable Analyse für eine Vielzahl von Schlafproblemen zu Hause zu ermöglichen. Die in der Arbeit von Herrn Röddiger vorgeschlagene Lösung ermöglicht es, die meisten Sensoren, die in Schlaflaboren verwendet werden, in ein einziges Gerät zu integrieren. Durch die Fertigstellung dieser Lösung und die Ergänzung des bisherigen Diagnoseverfahrens, werden Schlafexperten zudem weitere Einblicke in den Schlaf des Patienten gewinnen.
Benedikt Wagner, Bachelorarbeit "Constructing Blind Signature Schemes", Fakultät für Informatik, Hauptreferent: Prof. Dennis Hofheinz, bis 2020 am Institut für Theoretische Informatik - Kryptographie und Sicherheit.
Kurze Zusammenfassung:
Eine wesentliche Aufgabe der modernen Kryptographie ist die Konstruktion beweisbar sicherer Systeme. Ziel ist es hierbei, die Sicherheit eines Protokolls oder Verfahrens in einem bestimmten Modell mathematisch zu beweisen. Die Arbeit von Herrn Wagner untersucht Blinden Signaturen, die beispielsweise bei digitalem Geld und bei elektronischen Wahlverfahren Einsatz finden. Ein wesentliches Ziel der Arbeit war es, sogenannte „tight“ sichere Blinde Signaturen zu konstruieren. Dieser spezielle Sicherheitsbegriff erlaubt in der Regel eine effizientere praktische Instantiierung bei gleicher Sicherheit des abstrakten Verfahrens und ist daher wünschenswert. Die Ergebnisse der Arbeit liefern unter anderem eine Konstruktion für solche Verfahren sowie weitere Ergebnisse auf dem Niveau aktueller Forschung.
Gisela und Erwin Sick Stiftung
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung wurde 2002 von Gisela Sick, der Witwe von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG, ins Leben gerufen. Das Förderspektrum der Stiftung mit Sitz in Freiburg umfasst die Bereiche Jugend und Erziehung, Bildung, Berufsbildung sowie Wissenschaft und Forschung. In Anerkennung des Lebenswerks ihres verstorbenen Mannes, ein Erfinder und Pionier auf dem Gebiet der Opto-Elektronik, legt Gisela Sick bei ihren Stiftungsaktivitäten einen besonderen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik mit dem Ziel, einen Beitrag zur Sicherung des Technologie- und Zukunftsstandortes Deutschland zu leisten.
Zur Förderung des Nachwuchses in den MINT-Wissenschaftsbereichen schreibt die Stiftung unter anderem Förderpreise an den Technischen Universitäten in Hamburg, Dresden und Karlsruhe, an den Hochschulen Offenburg, Furtwangen und Konstanz sowie an den Dualen Hochschulen Villingen-Schwenningen und Lörrach aus. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Deutschlandstipendien.